Rudolf Härdi (*1942) ist Bildhauer und Installationskünstler. Er wuchs im Kanton Aargau auf, besuchte die Kunstgewer-beschule (heute Hochschule für Gestaltung) in Basel besucht und wirkte dann von 1970 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 als Lehrer für bildnerisches Gestalten an der Kantons-schule Schaffhausen. Er wirkt neben seiner Lehrertätigkeit als Schöpfer grossräumiger Plastiken aus Holz, Stein und Metall, arbeitet also mit natürlichen Gegenständen, die er in der unmittelbaren Umgebung seines Hauses in Büttenhardt findet, im Stile der Arte Povera. Härdi will in seiner künstlerischen Arbeit die Gefährdung und Zerstörung sowie den Umgang des Menschen mit dem Raum und der Natur begreifbar machen und stellt meist einen Bezug zum Installationsort und zur umgebenden Architektur her.
Seine Rauminstallationen zeigte er im Kunstmuseum Bern (1981), an der nationalen Freilicht-Plastik-Ausstellung in Gambarogno (1982) oder an einem Skulpturen-Wettbewerb in Fribourg (1983). Es folgte, unter dem Patronat des Schaff-hauser Kunstvereins, die erste Einzelausstellung im Museum zu Allerheiligen (1984) und einige Jahre später eine Werkschau in der Vebikus Kunsthalle (1989). Mit seiner Skulptur «Multiped», einer Formation aus kahlen, etwa sechs Meter hohen Baumstämmen, die von Eisenstangen zusammen-gehalten werden, stiess Rudolf Härdi, nach einer ersten Ausstellung in Bex (VD), auch in Osteuropa auf Interesse. Er baute die Skulptur zuerst beim Kloster Plasy in Tschechien auf, das er von einem früheren Atelier-Aufenthalt her kannte, und tourte dann – neben seiner Tätigkeit als Kantonsschul-lehrer – für insgesamt zwölf Ausstellungen durch Tschechien, die Slowakei und Polen.
Neben seiner bildhauerischen Tätigkeit wandte sich Rudolf Härdi mit dem Projekt «Endspiele» ab Mitte der 1990er Jahre auch dem Genre Musik und Performance zu. Seine Erlebnisse hat er in einem autobiografischen Roman festgehalten.