Kulturhauptstadt - FAQ

Der Verein «Kulturhauptstadt Schweiz» lädt Städte ein, für ein Jahr das kulturelle Herzstück der Schweiz zu werden. Mitmachen können Städte die mehr als 20'000 Einwohner/innen haben, die eine solide kulturelle Basis und Strategie aufweisen und den politischen Willen haben, die Kultur der Stadt/Region nachhaltig zu fördern. Insbesondere Städten abseits der bekannten Metropolen soll das Jahr als Kulturhauptstadt eine einmalige Chance bieten, weit über die eigene Region hinaus wahrgenommen zu werden und im Rahmen eines ausserordentlichen Projektes den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. 

Mit La Chaux-de-Fonds wird 2027 erstmals eine Stadt den Titel «Kulturhauptstadt Schweiz» tragen. La Chaux-de-Fonds dient auch als Pilotprojekt, von dessen Erfahrungen nachfolgende Kulturhauptstädte profitieren sollen.

Die Bewerbungsphase für die «Kulturhauptstadt Schweiz 2030» wurde Anfang 2025 lanciert. Im März haben sechs Städte mit einem «Letter of Intent» ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet: Neben Schaffhausen auch Aarau, Bellinzona, Thun, Lugano und Zug. Ende 2025 gilt es die Bewerbung einzureichen. Welche Stadt den Zuschlag erhält wird eine Jury im Juni 2026 entscheiden.

Bei der Bewerbung der Region Schaffhausen zur Kulturhauptstadt 2030 sollen folgende Ziele im Fokus stehen:

Zusammenhalt stärken
Wir entwickeln eine gemeinsame Vision in der Zusammenarbeit von Stadt und Region, Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und stärken damit den Zusammenhalt.

Kulturelle Teilhabe fördern
Auf der Basis bestehender Netzwerke beteiligen wir breite Teile der Bevölkerung am Kulturhauptstadtjahr und eröffnen zahlreichen Menschen neue Zugänge zur Kultur.

In die Zukunft investieren
Aufbauend auf bestehenden Initiativen entwickeln wir neue Ideen und spannende Projekte, mit deren Umsetzung wir unsere Zukunft aktiv gestalten. 

Im nationalen Scheinwerferlicht stehen 
Wir präsentieren uns ein jahr lang der ganzen Schweiz und dem Ausland mit herausragenden Ereignissen und positiven Botschaften. Damit stärken wir das Image von Schaffhausen und generieren Wertschöpfung für Gewerbe, Gastronomie und Tourismus. 

Für die Bewerbungsphase (bis Ende Dez 2025)
Der Lead für die Bewerbung liegt beim Bereich Kultur der Stadt Schaffhausen (im Auftrag des Stadtrates). Als externe Projektleiterin führt Sibylle Lichtensteiger den Mitwirkungs- und Bewerbungsprozess durch.
Die Bevölkerung soll unter anderem wie folgt mitwirken können:
• via Kickoff-Umfrage
• an zwei öffentlichen Mitwirkungsanlässen
• über diverse Fachgruppengespräche und Roundtables
• als Botschafter/innen 
• in Form eines Soundingboards (aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft) 

Für die Umsetzungsphase (bei positivem Bescheid, ab Mitte Juni 2026 bis Anfang 2030)
Für die detaillierte Konzeption, Planung und Umsetzung des Kulturhaupstatdt-Projekts soll ein breit aufgestellter Verein «Kulturhauptstadt Schaffhausen» gegründet werden, der eine Projektleitung und ein Projektteam einsetzt. 
Die einzelnen Angebote und Projekte sollen von Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen in Zusammenarbeit mit Schaffhauser Vereinen und Institutionen sowie mit Politik, Wirtschaft, Gewerbe und Gastronomie erarbeitet und umgesetzt werden. 

Das Projekt «Kulturhauptstadt Schaffhausen» soll sich in der Stadt Schaffhausen ebenso wie in der Region bzw. im ganzen Kanton Schaffhausen entfalten. Als mögliche Austragungsorte stehen in Diskussion:
• bestehende (Kultur)-Institutionen
• zu entwickelnde Areale und solche mit einer spannenden Geschichte
• der öffentliche Raum: in der Altstadt, aber auch in Dörfern
• überraschende Orte, die es noch zu entdecken gilt
• auf Wegen durch die Natur sowie am oder auf dem Rhein…

Das Projekt «Kulturhauptstadt Schaffhausen» soll unter folgenden Prämissen erarbeitet werden:

Vielfalt
Kultur wird sehr «breit» verstanden, sie reicht von Alltags- bis Hochkultur und soll in ihrer Vielfalt alle Menschen ansprechen.

Inklusion
Ein besonders Augenmerkt gilt auf dem Abbau von Schranken für Menschen, deren Zugang zur Kultur aus verschiedensten Gründen erschwert ist.

Nachhaltigkeit
Einerseits sollen die Projekte, die im Rahmen der Kulturhauptstadt geplant werden, auf vorhandenen Strukturen, Projekten und Strategien aufbauen – und diese stärken und bereichern. Zudem sollen alle Projekte auch im ökologischen und gesellschaftlichen Sinne nachhaltig umgesetzt werden. 

Mitwirkung
Ein gewichtiger Teil der Projekte soll in ihrer Umsetzung breite Teile der Bevölkerung involvieren und diese zu Beteiligten machen und dabei den Austausch unter verschiedenen Bevölkerungsgruppen fördern.

Qualität
Aus dem visionären Zusammenspiel von regionalen Stärken und künstlerischer Kraft, von Miteinander und klarer Regie soll eine Vielzahl von Projekten mit nationaler Strahlkraft entstehen.

Die Umsetzung des Projektes soll nach dem Prinzip «cost to design to ambition» erfolgen. Das heisst: Die letztlich realisierten Projekte würden sich nach dem im Jahr 2030 tatsächlich vorliegenden Budget richten müssen und dementsprechend konzipiert und mit entsprechendem Kostendach umgesetzt werden.

Die aktuellen Annahmen für die «Kulturhauptstadt Schaffhausen 2030» richten sich nach den vom Verein Kulturhauptstadt Schweiz gemeinsam mit La-Chaux-de-Fonds erarbeiteten Modellbudget für das Pilotprojekt von La-Chaux-de-Fonds 2027. Sie sind wie folgt gegliedert:

Gesamtkosten: 18 Mio. Franken

Fianzierungsmix:
Öffentlicher Sektor: 30%*
Halbstaatliche Organisationen & Stiftungen: 20%
Nationale Partner: 25%
Sponsoring: 20%
Ticketing: 5%

Grobbudget:
Programme: 55%
Logistik und Technik: 15%
Projektteam und Koordination 15%
Marketing und Kommunikation 15%

* in La Chaux-de-Fonds setzen sich die öffentlichen Mittel zusammen aus Beiträgen der Stadt (2.5 Mio. Franken), des Kantons Neuenburg (2.5 Mio. Franken) und des Bundesamts für Kultur (1.6 Mio. Franken). 

Die Stadt Schaffhausen rechnet für 2030 mit folgender Grundfinanzierung durch die öffentliche Hand: 
Beitrag der Stadt in Höhe von 4.0 Mio. Franken (Details in der Vorlage des Stadtrats)
Beitrag des Kantons in Höhe von 2.0 Mio. Franken (Budgetdebatte 2026) 
Beitrag des Bundesamts für Kultur in Höhe von 1.6 Mio. Franken (analog La Chaux-de-Fonds)

Die Kosten für die Bewerbungsphase wurden vom Stadtrat im März 2025 im Rahmen eines Exekutivkreidts bewilligt, für die Ausarbeitung der Bewerbung ist der Bereich Kultur der Stadt Schaffhausen beauftragt. Die Kulturmanagerin und Ausstellungsmacherin Sibylle Lichetnsteiger unterstützt die Stadt Schaffhausen hierbei im Mandatsverhältnis.

Für den Bewerbungsprozess ist folgender Zeitplan vorgesehen:

Politik
Stadt: Behandlung der Vorlage und Beschluss Grosser Stadtrat: August 2025 
Stadt: Volksabstimmung über den städtischen Beitrag: November 2025 
Kanton: Budgetdebatte im Kantonsrat: 17. November 2025

Bevölkerung
Umfrage (online und Flyer): Juni 2025
1. Netzwerkanlass (Kick-off): 27. Juni (Anmeldung hier)
2. Netzwerkanlass (Feedback): 21. August
Roundtables und Gespräche mit diversen Stakeholdern: fortlaufend 

Bewerbung
Konzept, Schwerpunkte und Motto: Juli-Oktober 2025
Finalisierung «Bid Document»: November-Dezember 2025
Eingabe: Ende Dezember 2025
Vergabeentscheid der Jury: Juni 2026

Was
Kulturhauptstadt der Schweiz werden

Warum
Zusammenhalt stärken, Visionen umsetzen Schaffhausen ein Jahr im Scheinwerferlicht

Wer
partizipativ, im Lead die Stadt, für die Durchführung ein Verein

Wo
Stadt und Region/Kanton Schaffhausen

Wie
gemeinsam und für alle, bestehende Initiativen stärkend

Budget
4 Mio. Stadt, 2 Mio. Kanton, 1.8 Mio. Bund, xy Mio. Drittmittel (Stiftungen, Sponsoren, national)

Prozess
Volksentscheid (Nov 2025), Abgabe Bewerbung (Dez 2025), Entscheid (Juni 2026)

Das Projekt in den Medien