Isolde Schaad (*1944) ist Schriftstellerin und Publizistin. Sie ist in Schaffhausen geboren, als Tochter des Kunstmalers Werner Schaad (-> Georg Fischer-Preisträger 1963). Nach ihrem Studium in Kunstgeschichte, Publizistik und Ethnologie in Zürich und Cambridge war sie zuerst als Kulturredaktorin bei der ‹Weltwoche› und seit 1974 als freischaffende Autorin (und Mitglied des Schreibbüros MANUSfaktur) für diverse Medien tätig. Für längere Forschungsprojekte weilte sie in Ostafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten und war Writer in Residence in St. Louis (USA).
Mit «Kilimandscharo» (1984), einer Mischung aus Essay und Erzählung, debutierte sie als Schriftstellerin und schaut seither mit unbestechlich-kritischem, aber auch humorvollem Blick auf zeitgenössische Entwicklungen. Es folgten, ebenfalls basierend auf Recherchen vor Ort, «Konstipation» (1986), «Küsschen-tschüss» (1989) und «Mein Text so blau» (1997), von der Schweizerischen Schillerstiftung als Buch des Jahres ausgezeichnet. Dazu kamen die Romane «Keiner wars» (2001) und «Robinson und Julia» (2010) sowie mit «Body & Sofa» (1994), «Am Aequator» (2014) und «Giacometti hinkt» (2019) eine Reihe weiterer Erzählungen. Darüber hinaus verfasste Isolde Schaad auch Kolumnen und Reportagen für Tages- und Wochenzeitungen (v.a. ‹WoZ› und ‹TA-Magazin›), Stücke und Sketche für Theater und Radio, Künstlerporträts und Werk-analysen für Sammelbände, vor allem aber Essays für ‹DU›, ‹Kursbuch›, ‹Transatlantik› und weitere renommierte deutsch-sprachige Zeitschriften. Sie beruft sich, als Vertreterin der ‹68er›, stark auf das Stilmittel des New Journalism, der Fakten und Fiktion höchst subjektiv vermischt und verwebt, und so «Aufklärung» betreiben und zu einer «gerechteren Gesellschaft» beitragen will.
Isolde Schaad lebt heute in Zürich. Sie wurde für ihr literarisches Schaffen u.a. mit dem Schillerpreis (2002) und der Goldenen Ehrenmedaille des Kantons Zürich (2014) geehrt. Ihr Gesamtwerk wurde durch das Schweizerische Literaturarchiv angekauft.